Mittwoch, 9. November 2016

Die Traumwanderer unterwegs auf dem Westweg

Dieses Mal berichten wir von einem der bekanntesten Fernwanderwege Deutschlands.

Den Westweg, der in seiner ganzen Pracht über mehr als 230 km von Pforzheim nach Basel führt, kennt eigentlich jeder, der wenigstens ab und zu die Wanderschuhe schnürt.

Für mich ist es ein wahres Jubiläums-Ereignis, in diesem Jahr wenn auch nur einen kleinen Teil des legendären Westwegs zu bewandern, bin ich doch mit meinem Vater und meinem Bruder fast den kompletten Westweg vor genau 40 Jahren schon einmal gewandert.

In diesem Jahr haben wir uns entschlossen, vier Etappen zu wandern, über diese Etappen werden Sie im Folgenden lesen können.

30.10.2016 Forbach - Unterstmatt

Die Wolken hängen tief im Tal, es ist kühl und grau, als wir kurz nach dem Start der Wanderung in Forbach über die historische Holzbrücke, die uns über die Murg führt, gehen. Wir sind am Bahnhof in Forbach gestartet.



Der Westweg führt uns steil aus dem Murgtal heraus, fast 400 HM müssen wir überwinden, bevor wir auf der Höhe der Schwarzenbachtalsperre ankommen.






Wir werden für die Strapazen des Aufstiegs belohnt, hoch über dem Tal sind wir über den Wolken und können immer öfter wunderbare Ausblicke genießen.


Die Wege sind wirklich sehr romatisch und wild, wir müssen aufpassen, dass wir nicht stolpern.



Die Orientierung auf dem Westweg ist wegen der sehr guten Beschilderung sehr einfach.



Auf der Badener Höhe machen wir Rast auf ca. 1000 m Höhe. Der Großherzog-Friedrich-Turm bietet eine wunderbare Rundumsicht. Hier oben haben wir mittlerweile einen fast wolkenlosen blauen Himmel, einfach herrlich.



Wir kommen an der Schwarzwaldhochstraße an und haben nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Etappenziel Unterstmatt, wo wir dann vom Wirt der Gaststätte "Hohe Tanne" zu unserem Nachtlager im Hotel "Schwanenwasen" gebracht werden...irgendwie fühlt es sich komisch an, wenn man den Weg, den wir den ganzen Tag über erwandert sind, in wenigen Autominuten wieder zurückfährt...nur weil es bei der Buchung der Übernachtung ein kleines Problem gab. Den Shuttle-Service zum und vom Hotel werden wir dafür auch nicht so schnell vergessen. Dafür ist das Frühstücksbuffet das in der "Großen Tanne" bereitsteht schon fast opulent und auf jeden Fall sehr schmackhaft.

30.10.2016 Unterstmatt - Kniebis


Am nächsten Morgen führt uns der Weg gleich wieder in den tiefen Wald, zwischen den Bäumen lugt die Sonne hervor, und wir können uns vorstellen, dass wir sehr bald unsere Jacken ausziehen können. Und das Ende Oktober...fast unvorstellbar!




Wir sind auf unserem Weg tatsächlich weit über den Wolken und blicken auf das Wolkenmeer, das in den Tälern hängt. Diese Etappe wird mit knapp 30 km die längste unserer Tour.


Über die kahlen Hochebenen kommen wir zum Schliffkopf, der furchtbare Sturm Lothar, der an Weihnachten 1999 über die Schweiz und große Teile von Süddeutschland gefegt ist,hat seine Handschrift mehr als deutlich hinterlassen.




Wir steigen hinab zum Mummelsee, der heute einmal nicht im Nebel liegt, strahlender Sonnenschein zieht die Touristen an wie ein Magnet.  



Die Kioskbuden am See sind gut besucht, und wir sind froh, dass wir dem Rummel wenige Meter nach dem Durchschteiten des Torbogens wieder verlassen haben und nur wenige Wanderer unsere Wege kreuzen.

Unser nächstes Ziel auf unserer Mammut-Etappe ist die Skischanze am Ruhestein, es ist immer wieder unglaublich, wie steil so eine Skisprungschanze ist, wie der Blick aus dem Start.Turm zeigt,


Wir sind jedenfalls froh, dass wir heute nicht springen müssen, und wandern weiter in Richtung Alexanderschanze.



Da wir wieder so tolles Wetter haben, ja das werden wir noch des Öfteren erwähnen, weil wir damit absolut nicht rechnen konnten, genießen wir unser Lunchpaket unter freiem Himmel und genießen die Pause in der Sonne.




Am Hotel "Alexanderschanze" angekommen stellen wir fest, dass das Hotel seine besten Tage bereits lange hinter sich hat und sind doch ganz froh, dass wir die letzten Kilometer bis zu unserer Unterkunft im "Hotel Klosterhof" in Kniebes-Dorf von einem sehr sehr freundlichen Menschen mitgenommen werden, der wohl aufgrund der Umstellung auf die Winterzeit der Meinung war, dass wir den Linienbus nach Kniebis schon verpasst hätten. Egal, wir waren im Nu in der Unterkunft und konnten unsere müden Knochen und Beine in der Sauna entspannen...und danach ein reichhaltiges Drei-Gänge-Menü genießen. 

31.10.2016 Kniebis - Brandenkopf

Bei allerfeinstem Sonnenschein starten wir zur dritten Etappe und genießen die Farbenspiele des Herbstes, wie sich das Licht in den Bäumen bricht.



Der Weitblick ist grandios, wir können gefühlt bis nach Paris schauen...so grenzenlos kommen wir uns hier oben vor.




Immer wieder durchqueren wir die Westweg-Portale, in denen die Stempelkarten für die Fernwanderfreunde ihre verdienten Zeichen bekommen.



Da wir aber nur "Teilwanderer" auf dem Westweg sind, verzichten wir auf die Stempel und lassen unsere Blicke lieber über die herrliche Landschaft schweifen. Mittlerweile machen sich die vielen Wanderkilometer in den Beinen bemerkbar und wir machen doch etwas mehr Pause, als wir geplant haben.




Nach dem letzten Anstieg für heute erreichen wir den Brandenkopf, wo wir in der gleichnamigen Höhengaststätte unser Nachtlager finden.





Die mehr als freundliche Hauswirtin begrüßt uns, und wir freuen uns auf eine heiße Dusche, bevor wir unser wohlverdientes Abendessen zu uns nehmen.

Müde und geschafft fallen wir in unsere Betten und schlafen auch an diesem Abend recht schnell ein.

01.11.2016 Brandenkopf - Hausach

Da wir am Abend keine Lust mehr hatten, die vielen Stufen auf den Brandenkopf-Turm zu erklimmen, beginnen wir unseren letzten Wandertag auf dieser Tour mir dem Aufstieg auf den Aussichtsturm und haben einen wunderbaren Ausblick. So ähnlich stellen wir uns 360°-Rundum-Sicht vor...strahlend blauer Himmel über uns...die Sonne lacht über dem Schwarzwald!




An der romantisch auf einem Felsen gelegenen Hohenlochenhütte machen wir noch einmal eine kurze Rast, bevor wir uns auf den Abstieg nach Hausach machen.





Der Käppelehof liegt wunderschön inmitten von Obstwiesen.





Vom Spitzfelsen genießen wir noch einmal den herrlichen Ausblick.





Nach dem Abstieg ins Tal erreichen wir schnell Hausach und steigen doch recht erledigt in den Zug, der uns zurück nach Forbach bringt, wo wir vor vier Tagen zu dieser Wanderung aufgebrochen sind.

Wir stellen fest, dass wir die Tour gerne fortsetzen wollen, wir werden sehen, wann wir dazu kommen. Es bleibt jedoch auch festzuhalten, dass die Wanderungen ohne Ruhetage, und immerhin knapp 100 km, doch sehr anstrengend sind, die Füße haben einfach keine Regenerationszeit haben.

Wir werden wohl nicht wieder 40 Jahre warten, bis wir den Westweg weiterwandern...



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